Sind sie kurz davor, einen wichtigen Deal abzuschließen oder fehlt bei einem Kunden noch der letzte Funken, der überspringen muss, um mit Ihnen zu kooperieren? Schnell stellt sich da die Frage, wie Sie es am besten anstellen, dass das Treffen einen positiven Ausgang nimmt.
Am geeignetsten erscheint hier ein Termin auf neutralem Grund und die wohl gängigste Methode ist ein Geschäftsessen. Und ist der Termin für dieses Dinner erstmal eingetragen und die Rahmenbedingungen stehen, so gibt es ein paar Dinge, auf die Sie achten sollten, wenn es um das Geschäftsessen mit Kunden geht. Gerade falls Sie das erste Mal mit einem Kunden geschäftlich zu Abend essen und diese Erfahrung für Sie wahres Neuland darstellt, kann es durchaus zu Unsicherheiten kommen. Was ziehe ich am besten an und ist etwas beim Verhalten zu beachten? Existiert eine Art Knigge für Geschäftsessen?
Um derartige Unsicherheiten zu umgehen, sind hier nachfolgend einmal alle Verhaltensregeln und Kleidungsempfehlungen zusammengetragen:
Inhaltsverzeichnis
Klären wir zunächst die Frage der Kleidung. Natürlich kommt es immer ein bisschen darauf an, in welcher Branche sie tätig sind. Ist die generelle Arbeitskleidung, auch auf der Chefetage eher lässig und leger, so kann man dieser Linie beim Geschäftsessen treu bleiben. Alles andere würde in dem Fall wenig authentisch rüberkommen.
Im Regelfall ist jedoch der klassische Business Dresscode angebracht. Will heißen: Männer sind mit einem Anzug bzw. Sakko mit Krawatte gut beraten und Frauen kleiden sich bestenfalls mit einem Etuikleid, einem Hosenanzug oder einem Blazer. Generell ist das klassische, schwarze Schuhwerk zu dieser Kleidung passend. Abgesehen von den Treffen am Abend, können Sie allerdings auch zu Schuhen in Brauntönen greifen.
Bei der Bestellung gibt es mehrere Sachen zu berücksichtigen. Zum einen sollte sich in Ihrem Fall der Kunde an Ihnen als Gastgeber orientieren. Dies bedeutet, dass Sie als erstes bestellen und somit auch entscheiden, ob eine Vorspeise gewählt wird oder nicht. Des Weiteren geben Sie mit der Wahl Ihres Gerichts eine ungefähre Preisklasse vor. Der Geschäftspartner schaut schließlich, was sie ordern und wählt dann entsprechend eine Vorspeise - Oder eben nicht. Außerdem wird er sich preislich an ihrem Gericht ausrichten.
Bei der Wahl des Essens ist ein wenig Vorsicht geboten. Hier gibt es bestimmte Gerichte, die das Geschäftsessen mit Kunden erschweren könnten. Es seien nur mal Beispiele wie Spaghetti Bolognese oder Hamburger zu nennen. Beide Speisen bergen eine hohe Gefahr, die Kleidung während des Essens zu verschmutzen. Des Weiteren kann diese Wahl Sie beim Essen unvorteilhaft in Szene setzen, was es definitiv bei einem wichtigen Termin zu vermeiden gilt.
Zunächst gehört zur allgemein üblichen Knigge, dass die Serviette auf den Schoß gelegt wird. Allerdings machen Sie dies erst dann, wenn der erste Gang auf dem Tisch steht.
Das Besteck wird je nach Anzahl der Gänge von Außen nach Innen verwendet. Dies gilt auch für die Gläser, falls mehrere vorhanden sind.
Wird Wein serviert, ist zu beachten, dass Sie das Glas am Stiel festhalten. Grundsätzlich sollten Sie sich jedes Mal, bevor getrunken wird, den Mund kurz abtupfen, um unschöne Flecken auf den Gläsern zu vermeiden. Wird vor dem Essen Brot gereicht, sollten Sie dieses in mundgerechte Stücke brechen, die dann mit dem Messer bestrichen werden. Wurde ein Besteck beim Geschäftsessen mit Kunden bereits benutzt, so wird es nicht mehr zurück auf den Tisch gelegt. Belassen Sie es auf dem Teller.
Die Regel lautet: Geschäftliches wird erst nach dem Abschluss des Desserts besprochen.
Bis zu diesem Zeitpunkt heißt es eine gute Gesprächs-Balance herstellen. Hier ist es wichtig, dass Sie sich im Smalltalk üben und dabei wenig Privates von sich preisgeben. Geeignete Themen sind beispielsweise Sportereignisse oder das tagesaktuelle Geschehen. Meiden Sie besser politisch-kontroverse Themen, um das Konfliktpotenzial zu senken.
Zunächst stellt sich die Frage der Bezahlung: Es gehört sich, dass der Gastgeber - also in diesem Fall Sie, das Essen bezahlt. Ihr Kunde wird von Ihnen eingeladen.
Natürlich wird zu der Rechnung ein Trinkgeld gegeben. Hier gilt als Maßstab: 10 % des Rechnungsbetrags sollte man als Trinkgeld (in Deutschland) geben. Ab einem Rechnungsbetrag von über 100 Euro gelten 5 % als angemessen.
Als Gastgeber und somit alleiniger Zahler der Rechnung, können Sie das Geschäftsessen jedoch steuerlich absetzen. Das bedeutet: 70% der entstandenen Kosten (Trinkgeld mit eingerechnet) sind steuerlich abzugsfähig.
Der Gastgeber gibt bei einem Geschäftsessen mit Kunden den Ton an: Er bestimmt wo, was und in welchem Budget gegessen wird. Er gibt ein wenig den Verhaltenskodex vor und schließlich bezahlt er auch. Sie sind also in diesem Fall in der weisenden Position und sollten das Essen in die für sie richtige Richtung lenken.
Doch mit all dem nötigen Wissen im Hintergrund und den oben beschriebenen Tipps, werden Sie dies mit Leichtigkeit meistern und einem erfolgreichen Abschluss des Deals steht nichts mehr im Wege.
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